Schutz und Stärkung von Jugendlichen und Frauen in Goldschürfstätten

Schutz und Stärkung von Jugendlichen und Frauen in Goldschürfstätten

In Burkina Faso lagern grosse Goldvorkommen in der Erde. Das Goldschürfen stellt neben der Landwirtschaft und Viehhaltung für viele Burkinabé eine weitere, bescheidene Einkommensmöglichkeit dar. Insbesondere junge Menschen – 65 Prozent der Bevölkerung von Burkina Faso sind jünger als 25 Jahre – für die es in dem afrikanischen Land keine Arbeit gibt, suchen in den unzähligen Kleinschürferstätten ihr Glück.

Während die jungen Männer Gold schürfen, waschen Frauen und Mädchen die Erde oder sie verkaufen Essen und Getränke in den Goldminen. Manche prostituieren sich, um ein bisschen Geld dazu zu verdienen. 

Schwere Arbeitsunfälle durch Verschüttungen der Stollen oder Vergiftungen durch die eingesetzten Chemikalien sind die Gefahren dieser harten Arbeit. Frauen und Jugendliche sind den Männern untergeordnet, die sie häufig als Arbeitskräfte oder aber auch sexuell ausbeuten. Das Klima in diesen Goldminen ist oft von Gewalt geprägt. Sexuell übertragbare Krankheiten und ungewünschte Schwangerschaften sind oft die Folge, die die besonders schutzlosen Mädchen und Frauen zu tragen haben.

Das Ziel des Projekts ist es, dass sich Frauen, Jugendliche und Kinder in den Goldminen sicher fühlen und nicht ausgebeutet werden. Im Zentrum stehen der der Schutz und die Stärkung von Kindern, Jugendlichen und Frauen.

Mit dem Projekt werden in jeder der vier Goldminen Schutzkomitees aufgebaut. Sie setzen sich aus jeweils 6 Männern, Frauen und Jugendlichen zusammen, die von der Gemeinschaft gewählt werden und für ihre Funktion ausgebildet werden. Sie führen einerseits rechtliche und gesundheitliche Aufklärungsaktivitäten in den Goldminen durch, andererseits sind sie Anlaufstelle für Bewohner*innen in Fällen von Gewalt und gesundheitlichen Problemen. Sie stehen über ein Telefonnetz in Verbindung mit Gesundheits-, Sozial- und Justizwesen, so dass sie schnell reagieren und eingreifen können. Auch die Gemeinden sind in dieses Netz eingebunden und tragen die Verantwortung für seine Aufrechterhaltung.

Das Projekt wird in zwei Gemeinden der Region Plateau Central durchgeführt. Zielgruppe sind rund 1'300 Kinder und 1'300 Jugendliche sowie 770 Frauen in vier Goldminen. Zudem arbeitet AVSD mit vier Gruppen von je 15 Männern zusammen, die zu ‘Agenten des Wandels’ im Umgang mit Gewalt ausgebildet werden und mit den Männern in den Goldminen arbeiten. Indirekt werden ausserdem rund 9'000 Männer und Jungen der Goldminen sowie die Bevölkerung der beiden Gemeinden (43'000) erreicht.

 

Partnerorganisation: AVSD (Association pour la Santé communautaire et le Développement)

Projektphase : 1.9.2021 - 31.8.2024

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