Mädchenbeschneidung - wir reden darüber!

Noch immer sind schätzungsweise 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Dies entspricht drei Millionen Mädchen pro Jahr. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, organisieren IAMANEH Schweiz, Plan International Schweiz und die Stiftung gegen Mädchenbeschneidung am 6. Februar einen Themenabend.

Am 6. Februar, dem internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung, organisieren wir in Zusammenarbeit mit dem Konzeptbüro Rote Fabrik Zürich ein Konzert mit der senegalesischen Musikerin Sister Fa, eine Podiumsdiskussion sowie eine Fotoausstellung.

Die in Dakar geborene 35-jährige Fatou Mandiang Diatta alias Sister Fa thematisiert in ihrer Musik soziale Themen und setzt sich gegen Mädchenbeschneidung  sowie für die Rechte von Frauen ein. Sie ist selber davon betroffen und spricht ihre Anliegen an ihren Konzerten ganz offen an. 

Insbesondere engagiert sich die Senegalesin, die heute in Berlin wohnt, gegen Genitalverstümmelung, Zwangsheiraten und mangelhafte Bildung für Mädchen. Zusammen mit einer Ärztin und einem Imam besucht sie seit einigen Jahren Schulen im Senegal und in Guinea, um Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren für das Thema Beschneidung – heute oft Female Genital Mutilation (FGM) genannt – zu sensibilisieren.

In der anschliessenden Podiumsdiskussion sprechen Sister Fa und Expertinnen von IAMANEH Schweiz und Plan International darüber, wie man das gefährliche Ritual verhindern und Mädchen mehr schützen kann. Der Event wird moderiert von Sandra Studer.

IAMANEH Schweiz setzt sich seit vielen Jahren gegen Mädchenbeschneidung ein. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Männer gestärkt werden müssen, sich aktiv gegen die Praxis einzusetzen und diese nicht einfach als Sache der Frau zu akzeptieren. Es wird  deshalb in unserem Projekt gezielt mit Männern gearbeitet: Wir vermitteln ihnen die Zusammenhänge zwischen traditionellen Verhaltensweisen und Folgen für die Gesundheit. Vielen sind diese Zusammenhänge gar nicht bewusst. Abgesehen von der Arbeit mit Männern, setzen wir andererseits auf Jugendliche als neue Generation von Eltern. Während frühere Projekte zum Beispiel die Schulbildung von Mädchen unterstützten, richten sich unsere Projekte heute sowohl an weibliche als auch männliche Jugendliche. Denn Gesundheit geht Frauen und Männer etwas an.

Ziel ist, der jungen Generation alle Informationen in die Hand zu geben, die es braucht, um informierte Entscheidungen zu treffen und sie erfahren zu lassen, dass Kommunikation und Dialog wesentliche Elemente für gleichberechtigtes Handeln darstellen.